Ich freue ich über das nette Feedbackt der Teilnehmer an meinem Workshop zur Datenschutzmediation. Es zeigt sich immer wieder, dass die Teilnehmer an diversen Veranstaltungen ihre eigenen Erfahrungen einbringen möchten und so wesentlich zum Gelingen der Veranstaltung beitragen.
Die Unterlagen und auch mehr zum Thema gibt es unter
Nachdem die Verschwiegenheit ein sehr wichtiges Gut der Mediation ist, war jener Absatz, welcher die Gesundheitsbehörden zur Beschlagnahme und Auswertung aller Unterlagen in Büros ermächtigt hätte, massiv zu kritisieren.
Die Lavanttaler Wochenzeitung „Unterkärntner Nachrichten“ war so nett, mich zu unserer Plattform wir4euch zu interviewen. Daraus wurde in längerer Artikel, der in der aktuellen Ausgabe der UN zu finden ist:
Naturgemäß drehen sich Nachbarschaftskonflikte um das traute
Heim. Um jene Konfliktherde, die wohl am besten zu verstehen sind, wenn man die
räumlichen Gegebenheiten kennt und daher auch gut versteht. Daher bietet es
sich an, den Locus Delicti, also die betreffende Wohnung auch im Rahmen der
Mediation in Augenschein zu nehmen. Sollte man glauben..
Nun, ich gebe ja zu, dass ich hier wieder einmal nur für
mich persönlich sprechen kann, schon allein, weil ich genau weiß, dass ein sehr
geschätzter lieber Kollege die hohe Kunst der Hausbesuchsmediation zur
Perfektion geführt hat. Leo, ich bewundere Dich… ich muss ja nicht all Deine
Methoden kopieren…
Ich war allerdings erst kürzlich anlässlich einer
„Factfindingmission“ im Rahmen einer Mediation vor Ort und möchte
diesen Fall zum Anlass nehmen, meine Sichtweise darzulegen:
Unser erstes Treffen fand in den Räumlichkeiten der Hausverwaltung statt, hier
war ich der „Hausherr“, bzw. bin ich in diesen Räumlichkeiten
unzweifelhaft öfter zu finden, als die beiden so lärmgeplagten Nachbarn. Ich
begrüße, ich empfange, ich biete den Medianden ein Mineralwasser an, nun ich
gebe den Gastgeber. Hier bin ich der Chef, hier gebe ich auch als Mediator die
Regeln vor. Im Gegensatz zur Wohnung der Partei: Hier gebietet die Erziehung
ein anderes Gehabe, hier bin ich zwar einerseits als Mediator Chef des
Verfahrens, als Mensch bin ich aber Gast und als Gast der zurückhaltenden Höflichkeit
verpflichtet.
Ein weiterer Aspekt ist freilich auch die Gefahr, die eigene Wahrnehmung zu
ernst zu nehmen: ein kleines Beispiel: Während die Parteien dahingehend einig
waren, dass eine wiederum 3. Partei des Öfteren mit hammerähnlichen Geräuschen
die Ruhe stören würde, konnte ich, als ich in der betreffenden Wohnung zugegen
war, dieses Geräusch kaum ausmachen, wenngleich die Medianden betonten, dass es
gerade wieder „ganz arg“ sei. “ ich bitte Sie, das ist doch nun
wirklich nicht zu hören“ war ich versucht zu sagen, doch gerade dies steht
mir als Mediator nun nicht zu. Ich bin keinesfalls der Richter, oder der
Sachverständige, ob ein Geräusch nun erträglich oder enervierend ist, nein mich
interessiert schlicht, wie es den Medianden damit geht. Lasse ich meine
persönliche Sichtweise oder auch nur eine „objektive“ Messung der
Lautstärke über ein Dezibelmessgerät über die Probleme der Menschen
entscheiden, so nehme ich ihre Bedürfnisse und ihre Wahrnehmung nicht ernst. Meine
Messgeräte sind meine Augen und mein Instinkt, mein Gefühl für den Konflikt und
für die Medianden. Ich will Ihnen, ich will Euch helfen und nicht darüber
richten, ob ein von dritter Seite definierter Richtwert überschritten wird oder
nicht.
Was sind nun meine Fixpunkte? Wonach richte ich mich?
Gerne folge ich in meinem persönlichen, wie aber auch beruflichen Denken dem watzlawick´schen
Konstruktivismus. Nicht die „Wirklichkeit erster Ordnung“ bestimmt
unsere Wahrheit, nicht die reine Mathematik und die Klarheit der Physik bzw.
Chemie in der unzweifelhaften Darstellung der Atome, sondern vielmehr die
„Wirklichkeit zweiter Ordnung“. Diese ist von persönlichen Filtern
geprägt, wie beispielsweise gemachten Erfahrungen, Erwartungen, Sichtweisen,
oder im Falle ihres Autors von der Tatsache, dass die Welt bei einer
Sehschwäche von 5 Dioptrien mit Brille bedeutend schärfer aussieht, als ohne.
Nein mir geht es nicht um die Wahrheitsfindung, dies maße ich mir nicht an. Ich
nehme die Wahrheit der Medianden und arbeite damit. Aber eben lieber in meinen
Räumlichkeiten als in den ihren. Denn höflich bin ich als Mediator lieber als
Gastgeber, denn als Gast.
Danke dafür, dass in all jenen hocheskalierten Fällen, in denen es keinerlei gemeinsame Freunde oder Vertrauenspersonen gibt, die Profis vom Familienbund in der Sechshauser Straße 48 als Kontaktmittler die Kinder und den nicht im gemeinsamen Haushalt lebenden Elternteil unterstützen!
Danke
Aber eben nur in diesen Fällen ist es zwingend nötig, nachdem sonst ja auf jene Besuchsbegleiter zurückgegriffen werden kann, die von den Eltern im KONSENS gemeinsam genannt werden.
Dies fällt ja viel zu oft unter den Tisch: Selbst in jenen Fällen, in denen die Eltern einander nicht soweit vertrauen, dass sie die gemeinsamen Kinder ohne Aufsicht durch eine dritte Person dem anderen anvertrauen, braucht es nicht zwingend eine kostenpflichtige, vom Gericht aufoktroyierte Lösung. Auch hier kann im Sinne eines Konsenses die Mediation unterstützen und eben eine gemeinsame Vertrauensperson der Eltern finden, die dann an einem neutralen Platz (und bei aller Wertschätzung der Räumlichkeiten in der Sechshauser Str. 48.., eine freundliche Wohnung, ein Park im Sommer oder auch ein Cafe sind immer noch kindgerechter) den Kontakt des Kindes mit Mutter oder Vater in diskreter Art und Weise begleiten.
Mediation bietet schließlich weit mehr Möglichkeiten, als das scheinbar so bekannte Setting des Gerichtsaales. Während es im juristischen Diskurs um Rechtsansprüche und Kostennoten geht, so stehen bei der Mediation die Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen, die Emotionen im Vordergrund. Mit anderen Worten, hier geht es um den Menschen, nicht um die Paragraphen.
Profunde Kenntnis der rechtlichen Materie und ein gutes Netzwerk an Anwälten und Notaren ermöglicht darüber hinaus auch, die zu treffende und die getroffene Vereinbarung in weiterer Folge juristisch durchsetzbar zu machen.
Ja, es sind die Medianden, die als Fachleute für ihr Thema die Verantwortung für die Lösung haben, doch wir als Mediatoren haben diese Verantwortung zumindest genau so. Schließlich kommen unsere KlientInnen zu uns, um durch unsere Expertise einen Ausweg aus ihrem Dilemma zu finden. Wir dürfen sie dann unterstützen, dürfen nachfragen und wiederholen, dürfen schlicht und einfach mediieren.
Somit tragen wir als MediatorInnen, ja noch mehr alle mediativen Menschen eine hohe Verantwortung. Dahingehend, dass wir in einer Zeit, in der tatsächliche und fiktive Konflikte unseren Alltag wie auch die Medien beherrschen für unser persönliches Umfeld eine wichtige Rolle zu spielen haben. Ja, ich verdiene durch meine Tätigkeit als Mediator mein Geld. So wie ein Arzt auch, ein Richter oder ein…. oder Sie geschätzter Leser selber auch.
Und ich liebe und lebe es, Mediator zu sein.
In einer Welt des Dissenses, einer Welt des „Ich“ möchte ich auch das „Wir“ verständlich machen. Das ist Allparteilichkeit.
Das ist Verantwortung und das ist Mediation nach meinem Verständnis.
Eine mediative Haltung zeichnet sich durch ein hohes Maß an Respekt
Mag.Ulrich Wanderer
gegenüber den Medianden, allgemein den Mitmenschen und der Umgebung gegenüber aus. Nicht „ICH“ stehe im Handeln als Mediator im Mittelpunkt, sondern das gesamte Miteinander.
Mein eigener Einfluss auf das Gesamtbild beschränkt sich dabei auf die Unterstützung der anderen, um gemeinsam zu einem haltbaren und für alle (und so auch für den Mediator) positiven Ergebnis zu kommen. Diese (Lebens-) Haltung braucht zweifellos ein hohes Maß an Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitmenschen und der Medianden, selbst wenn dieses oftmals aufgrund der Heftigkeit der diversen Konflikte nicht sofort begründet scheint.
Begriffe wie „Wertschätzung“, „Respekt“, „Optimismus“ und „Humanismus“ sind zentral für das Weltbild in der Mediation. Es geht hier nicht um weltanschauliche, moralische oder religiöse Zielsetzungen, die oftmals scheuklappenähnliche Funktion bekommen können, sondern vielmehr um das Verständnis der Medianden als Fachleute ihrer eigenen Situation und ihrer eigenen Lösung.
Wertschätzung
Die Wertschätzung der Medianden bezieht sich auf deren Expertise im eigenen Leben, im eigenen Konflikt. Selbst wenn die Mediatorin unter Umständen bei einigen Aspekten der Erzählung widersprechen wollte, so können, sollten und müssen die Medianden doch aufgrund ihrer höchstpersönlichen Geschichte als Experten für ihren Lebensweg gesehen werden und als solche höchstmögliche Wertschätzung erfahren.
Auch die Tatsache, dass seitens der Medianden erkannt wurde, dass sie zur Überwindung der Trennung ihrer Standpunkte die Unterstützung der Mediation in Anspruch nehmen wollen, verdient uneingeschränkte Wertschätzung seitens der Mediatoren und Mediatorinnen.
Respekt
Den Blick nicht primär auf sich selber, sondern auch auf seine Umgebung zu richten, ist eine wichtige Voraussetzung, um in einer Tätigkeit wie der Mediation längerfristig tätig zu sein. Respekt, also die Rücksicht auf andere Beteiligte meines Umfeldes bedeutet, dass ich die Auswirkungen meines Handelns auf all jene Stakeholder meiner Umgebung mit ins Kalkül ziehe.
Freilich bleibt es der Definition des Begriffes „Umfeld“ überlassen, was ich hier mitdenke. Ist es der jeweilige Gesprächspartner, sind es die beiden Konfliktparteien, bedenke ich auch das gesamte systemische Umfeld? Der Gedanke, den anderen so zu behandeln, wie man selber behandelt werden möchte ist nicht wirklich neu, doch gilt er immer noch und bietet Orientierung.
Weswegen ich mich für mein Gegenüber, für meine Mitmenschen, meine Umgebung und Umwelt interessiere, ist im Endeffekt sekundär. Wichtig ist am Ende, dass sich der mediatorische Mensch nicht im Zentrum seiner Welt, sondern als (gerne auch wichtiger) Teil derselben erkennt.
Vertrauen in die Fähigkeiten der Medianden
Vertrauen in die Fähigkeiten der Medianden in der Lösungsfindung ist eine Grundvoraussetzung einer mediativen Haltung, wäre doch die Alternative dazu die Tätigkeit der AnwältInnen, BeraterInnen und Coaches, um nur wenige zu nennen.
Die Grundhaltung, die Lösung nicht für die Mediandinnen zu formulieren, sondern sie nur aus ihnen herauszuholen, setzt voraus, dass wir in die Lösungskompetenz unserer Auftraggeber, der Medianden vertrauen. Nur, weil sie es oftmals nicht wissen, nur weil wir es oftmals nicht auf den ersten Blick erkennen können, bedeutet dieses nicht, dass sie diese Fähigkeit nicht haben. Gleich einem Bildhauer, der eine Skulptur nur aus dem Baumstamm, dem Steinblock herausholt arbeiten Mediatorinnen nur heraus, was in den Medianden vorhanden ist.
Optimismus
Ebenso ist auch Optimismus ein wesentlicher Aspekt einer mediatorischen Haltung. Der Optimist denkt in der Regel in Lösungen und Möglichkeiten, erkennt weniger die Schluchten, sondern eher die zu bauenden Brücken. Gerade in einer Tätigkeit, in der man mit Konflikten und Problemen der Mediandinnen konfrontiert ist, ist eine positive und optimistische Ausstrahlung auch ein wichtiger Start in die Beziehung zwischen Mediator und Medianden.
Nicht nur ein Job
Mediation ist nicht nur ein Job, nicht nur ein Tool. Mediation ist auch eine Lebenshaltung. Zumindest für mich persönlich. Ich sehe es, wie schon des Öfteren beschrieben, als Ehre an, den Menschen, die sich an mich wenden, mit Fragen (weniger mit Antworten) zur Seite stehen zu dürfen. Die Antworten haben die Leute schon selber, davon gehe ich aus. Sie brauchen nur die richtigen Fragen.
Ja, ich bin Optimist, ich glaube immer noch an die Möglichkeit der Brücke, selbst wenn ich im kalten Wasser der Schlucht stehe. Ich glaube an die Sonne hinter dem Nebel und an die saubere Luft nach dem Sommergewitter. Weil es schlicht und einfach sonst keine Alternativen gibt.
Selbst wenn die Lage aussichtslos wäre, gibt es doch keinen anderen Weg, als den nächsten Schritt zu setzen. Nicht wegen des Zieles, sondern alleine des Weges willen.
Ich bin Mediator
Ich bin Mediator und meine Haltung ist von naiven Aspekten geprägt. Daher weigere ich mich schlicht, einzustimmen in den Chor der Verunmöglicher. Der Konsens, die Gemeinsamkeit, der Frieden sind möglich. Arbeiten wir daran und schaffen wir unser Ziel.
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